In Deutschland quälen sich etwa 17 Millionen Menschen täglich mit Rheuma herum. Auch die Bürger im Kreis Ahrweiler sind davon nicht verschont. Nicht nur ältere Menschen, sondern auch Kinder und Jugendliche sind betroffen und leiden darunter. Neben einer medikamentösen Therapie ist besonders die Physiotherapie, also viel gezielte Bewegung in der Turnhalle oder im Schwimmbad ein Mittel, die Krankheit zumindest zu beherrschen. Das Gelenk schmerzt schon seit Wochen. Bruch oder Prellung sind ausgeschlossen. Könnte Rheuma die Ursache für den Schmerz sein? Mehr als 13.000 Betroffene haben sich derzeit dem seit 1975 bestehenden Landesverband Rheinland-Pfalz der Deutschen Rheuma-Liga angeschlossen, um gemeinsam den Kampf gegen die schmerzhafte Krankheit aufzunehmen. 59 örtliche Gemeinschaften gibt es im Land, eine davon ist die Arbeitsgemeinschaft der Rheuma-Liga in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit ihrer Leiterin Erika Ockenfels. Vor Corona und Flut waren es rund 600 Kreisbürger, die regelmäßig an den gebotenen Therapiestunden der Arbeitsgemeinschaft teilnahmen. Nach Aussage von Vorstandsmitglied und Rechnungsführer Günther Armbruster ist die Anzahl der Mitglieder auf derzeit rund 400 gesunken. Viele Mitglieder der Rheuma-Liga sind einfach nicht mehr da. Und das hat seinen Grund darin, dass zuerst die Corona-Pandemie ein Zusammentreffen schwierig machte und dann die Flut der Ahr viele Turnhallen und vor allem auch Schwimmhallen unbenutzbar machte. Öffentliche Hallenbäder oder auch Schwimmhallen in Kliniken oder Hotels stehen seit 2021 nicht mehr zur Verfügung. Und es war fast besonders tragisch, dass der zu dieser Zeit amtierende Rechnungsführer privat wie auch sämtliche Unterlagen der Rheuma-Liga durch die Flut verloren hat. Es war damals völlig ungewiss, ob die Arbeitsgemeinschaft überhaupt noch weiter existieren kann. Doch schnell fand man neuen Mut. So sind die Mitglieder der Rheuma-Liga im Kreis praktisch seit der Flut auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Insbesondere das Funktionstraining im Wasser sollte baldmöglichst wieder starten können. Doch wo? Das war die Frage. Für die kranken Menschen ein schlimmer Zustand. Ersatzweise wurden im Mehrgenerationenhaus in der Weststraße ein Qi-Gong-Kurs und eine halbstündige Entspannungsgymnastik angeboten. Erika Ockenfels leitete alters- und diagnosespezifische Gesprächskreise. Nun aber gibt es einen ganz hellen Lichtblick. Nachdem in der Klinik Niederrhein an der Hochstraße in Bad Neuenahr die Sanierung des dortigen Schwimmbeckens abgeschlossen ist, hat die Klinikverwaltung auch der Rheuma-Liga Gelegenheit gegeben, hier regelmäßig ihre Therapiestunden abzuhalten. Die Leitung hat Physiotherapeutin Irina Gassen aus der Klinik Niederrhein übernommen. So finden nun seit dem 5. Mai in drei Gruppen von je 12 Personen dort freitags von 16 Uhr bis 17.30 Uhr die regelmäßigen Bewegungstherapien wieder statt. „Es ist für uns eine große Freude und Erleichterung, dass uns das ermöglicht wird. Wir hatten sehr lange nach einer entsprechenden Möglichkeit gesucht“, freut sich nicht nur Günther Armbruster. Wer mitmachen möchte benötigt eine ärztliche Verordnung, dass ein solches Funktionstraining auch medizinisch notwendig ist.
Kontakt und Auskünfte zur Arbeitsgemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler der Rheuma-Liga sowie über weitere Therapieangebote gibt es über Vorsitzende Erika Ockenfels, Tel. 02641-3098862