• Jetzt spenden
  • Kontakt
  • Intranet
  • A A
    STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

  • brightness_6
  • Instagram Logo
brightness_6 search menu

Mainzer Rheuma-Liga braucht dringend Schwimmbadplätze

| News

Die Allgemeine Zeitung Mainz berichtet am 27. Juni 2024 über die dringende Suche nach Schwimmbadplätzen. © Kristina Schäfer/HBZ

Nach langer Suche, wo Therapien stattfinden können, waren die Verantwortlichen fündig geworden im Hotel Novotel. Doch nun ist offen, wie es ab dem 31. Juli weitergehen kann.

„Wasser tut gut, weil es leichter macht und man sich wieder schmerzfreier bewegen kann“, erklärt Britta Bartolitius. Die Pressesprecherin der Mainzer Rheuma-Liga weiß aus eigener Erfahrung, dass das Funktionstraining in Schwimmbädern bei Arthrose, Morbus Bechterew oder eben Rheuma für Knochen, Muskeln und Laune ganz wichtig ist. Umso dramatischer, dass nun vier der zehn Wassergymnastikgruppen kurz vor dem Aus stehen und damit 60 Personen dieses dringend benötigte Angebot nicht mehr wahrnehmen können. Der Rheuma-Liga fehlt der Trainingsplatz in einem Becken.

Wie es im Novotel weitergeht, ist ungewiss.

„Nach Corona haben wir damals relativ schnell wieder das Training aufgenommen“, berichtet Bartolitius. Während seither sechs der Gruppen in den Räumlichkeiten der Schwimmschule „Vita Delphin“ unterkommen konnten, konnten die übrigen in einem anderen Bad nur einige Zeit lang bis letzten Frühling trainieren. Glücklicherweise fand sich mit großer Mühe später eine nächste Chance für die vier Gruppen im Hotel Novotel. Nach den vielen Wechseln waren alle Beteiligten froh, endlich Ruhe in den Ablauf der Funktionstrainingseinheiten zu bringen. Doch als vor wenigen Wochen das Ende des Pachtverhältnisses des Novotels bekannt wurde, standen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Rheuma-Liga wieder vor demselben Problem: Bis 31. Juli dürfen sie ihre Einheiten noch im dortigen Pool abhalten. Wie es im Anschluss weiter geht, wissen sie aktuell nicht. Bereits bei der letzten Suche vor einem Jahr zogen sie sämtliche Register und auch momentan haben sie schon fast zwanzig verschiedene Betreiber von Hotels mit Pool, Schul- und öffentliche Schwimmbäder sowie Schwimmschulen angefragt – ohne Erfolg.

Inzwischen fokussieren sich Bartolitius und ihre Mitstreiter nicht einmal mehr auf Mainz, sondern wären mit jeglicher Möglichkeit im Raum Rheinhessen zufrieden. Ohnehin kommen viele Teilnehmer der Wassergymnastik auch aus dem Umland, denn es gibt kaum sonstige Anbieter von Funktionstraining, das wirklich für die Bedürfnisse von Personen mit starken Rücken- oder Knieschmerzen ausgelegt und förderlich ist. Die einzige Alternative ist oft Rehasport, der jedoch körperlich zu schwer für die meisten Mitglieder ist. Auch mit den Trainingszeiten und -tagen zeigt sich die Rheuma-Liga flexibel. Bloß zwei Stunden oder zweimal eine Stunde getrennt voneinander benötigen sie.

Hilfe vom Mainzer OB Haase? Fehlanzeige!

In ihrer Verzweiflung meldeten sie sich bereits bei der Suche vor einem Jahr bei Oberbürgermeister Nino Haase und baten um Unterstützung. Sage und schreibe elf Monate später kam erst seine Antwort. Sinngemäß erklärt er darin, dass die Stadt selbst keine Bäder führt und die bekannten Schwimmbäder ausgelastet sind. Weitere Hilfe oder Interesse für das Leid der Betroffenen: Fehlanzeige. „Die Not-Not-Notlösung, falls wir nun kein neues Bad finden, wäre der Ersatz der Wasser- durch Trockengymnastik“, stellt Bartolitius fest. Auch das bietet die Liga für vier Gruppen regelmäßig an, jedoch eignet sich das nicht für jeden. „Da braucht man am Ende einen Kran, um wieder vom Boden hochzukommen“, scherzt sie.

Ein weiteres Problem wäre dann, dass die Einheiten bei den Krankenkassen umgewidmet werden müsste. Denn die Wassergymnastik als Funktionstraining ist ärztliche Verordnung für meist ein bis zwei Jahre. Die Patienten wenden sich für die Ausübung an die Rheuma-Liga und diese erhält daraufhin von der Kasse finanzielle Unterstützung.

Elena Emmy Weis