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Basismedikamente

Basismedikamente (auch Basistherapeutika genannt) sind Arzneimittel, die langfristig den Verlauf einer rheumatoiden Arthritis oder anderer chronisch-entzündlicher, rheumatischer Erkrankungen positiv beeinflussen, d.h. das Voranschreiten der Erkrankung aufhalten oder zumindest verlangsamen.

Die Basismedikamente sind somit klar zu unterscheiden von den Schmerzmedikamenten (Analgetika) und den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), die zwar schnell symptomatisch wirken, aber den Krankheitsverlauf nicht beeinflussen.

In der englischen Sprache werden die Basismedikamente als „Disease Modifying Anti Rheumatic Drugs“ bezeichnet; die entsprechende Abkürzung „DMARDs“ hat sich auch bei uns im klinischen Sprachgebrauch eingebürgert. Dieser Medikamentenführer soll Ihnen einen Überblick über die Basismedikamente geben, die zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen eingesetzt werden. Entsprechend ihrer Wirkung werden diese in verschiedene Wirkstoffgruppen unterteilt.

Das Wirkprinzip einiger älterer Basismedikamente ist bis heute nur ansatzweise verstanden. Neuere Basismedikamente werden aber bereits gezielt mit dem Wissen des Wirkprinzips entwickelt. Zweifelsfrei nachgewiesen ist die Wirksamkeit bei langjähriger Gabe zur Verminderung der Krankheitsaktivität und der Knochenzerstörung aber in jedem Fall.

Basismedikamente sollten nach gesicherter Diagnose so früh wie möglich eingesetzt werden, um drohende Gelenkzerstörung oder Organveränderungen zu beeinflussen. Welches Medikament gewählt wird, richtet sich nach Diagnose, Krankheitsdauer, dem Stadium und dem Grad der Entzündungsaktivität sowie nach den Begleiterkrankungen. Bei den meisten Basismedikamenten kann man allerdings erst nach Wochen bis Monaten beurteilen, wie effektiv sie wirken. Bei der Medikamentenauswahl sollten nach entsprechender Aufklärung Arzt und Patient im Sinne der „Partizipativen Entscheidungsfindung“ gemeinsam entscheiden, welche Basistherapie in der entsprechenden Lebenssituation am günstigsten ist.  

Basismedikamente können als Mono- (nur ein Medikament) oder als Kombinationstherapie (zwei oder mehr Medikamente) angewendet werden. Hier haben sich Kombinationen vor allem mit Methotrexat bewährt. Diese sehr speziellen Therapieformen sollten in der Regel nur Rheumatologen verordnen. Rheumatologen beurteilen dann auch ihre Wirksamkeit. Routinekontrollen in Bezug auf Nebenwirkungen können in Absprache durch den Hausarzt erfolgen.

Da Basismedikamente und hier besonders die herkömmlichen Substanzen wie Methotrexat bis zu ihrem Wirkeintritt einige Wochen brauchen, sind als „Brückenmedikation“ meistens Kortisonpräparate zusätzlich notwendig. Ihre Dosis kann bei eintretender Wirkung der Basismedikamente reduziert werden. Sie können bei vollem Wirkeintritt später, zum Beispiel bei der rheumatoiden Arthritis, ganz abgesetzt werden.

Vorsichtsmaßnahmen und Kontrolluntersuchungen

Bei allen Basismedikamenten müssen regelmäßig körperliche Untersuchungen und spezifische Laborkontrollen durchgeführt werden. Veränderungen der Blut-, Leber-, oder Nierenwerte merkt der Patient erst, wenn es fast zu spät ist - deshalb sollten die Laborkontrollen nicht als lästiges Beiwerk gesehen werden, sondern als Möglichkeit, frühzeitig Veränderungen festzustellen und entsprechend mit Dosisverminderung oder gegebenenfalls Absetzen des Präparates zu reagieren.

Einige Basismedikamente können bei Einnahme während der Schwangerschaft zu Fehlgeburten, Missbildungen oder Totgeburten führen. Manche schädigen das Erbgut in den Spermien und die Zeugungsfähigkeit des Mannes. Sprechen Sie daher Ihre Familienplanung unbedingt mit dem behandelnden Arzt ab.